Am 11. und 12. Mai 2022 führten die französischen Behörden und EDF im Kernkraftwerk Cattenom eine Übung zur nuklearen und zivilen Sicherheit durch. Diese Übung ist Teil des nationalen Übungsprogramms, das von den französischen Behörden und EDF für alle Kernkraftwerke des französischen Nuklearparks erarbeitet wurde.
Gegenstand dieser im fünfjährigen Rhythmus für alle Standorte vorgeschriebenen Übung ist die Simulation eines höchst unwahrscheinlichen Ereignisses, das erlaubt, die Mobilisierung und die Organisation der Krisenteams sowie die Koordination zwischen den externen Beteiligten zu testen. Anhand eines den Teilnehmern unbekannten fiktiven Szenarios simulierte das Kernkraftwerk Cattenom einen technischen Unfall, der die Anwendung der Maßnahmen seines internen Notfallschutzplans (PUI) sowie auch des behördlichen Katastrophenschutzplans (PPI) erforderte. Die Übung erlaubte zudem, die behördliche Entscheidungskette und die Koordinierung der verschiedenen Stellen zu testen: Präfektur, KKW, ASN (frz. Behörde für nukleare Sicherheit), IRSN (frz. Institut für Strahlenschutz und Reaktorsicherheit) usw. Auch die Funktionsfähigkeit in den Bereichen Technik, Logistik, Expertise und Kommunikation wurde an diesem Tag auf die Probe gestellt.
Allgemeines Ziel? Schulung und Training durch Simulation eines Ereignisses und ggf. Identifizieren von Verbesserungsansätzen, sowohl in Bezug auf die Umsetzung der Übung als auch die Koordinierung der Teams oder die Interaktion zwischen den Behörden. Der zweite Tag der Übung war dem Zivilschutz gewidmet. Dieser Tag, der als Stabsübung ohne den Einsatz von Mitteln vor Ort stattfand, erlaubte der Präfektur Moselle, in Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren, die Aufnahme der evakuierten Bevölkerung bei einem nuklearen Unfall zu proben.