Am Donnerstag, den 6. Oktober 2022, gegen 8:30 Uhr, wurde durch die Messfühler des Kernkraftwerks Cattenom eine Ammoniakkonzentration festgestellt, die über dem zulässigen Grenzwert lag, und zwar sehr lokal im Bereich der Wasseraufbereitungsanlage des Kühlkreislaufs, die sich außerhalb der Nuklearzone befindet.
Ein mit den Untersuchungen des Sensors, der das Aufkommen von Ammoniak registriert hat, betraute Mitarbeiter stellte wiederum fest, dass die Grenzwerte im Sinken begriffen waren. Gemäß unseren Verfahrensrichtlinien wurde rein vorsorglich vom Kraftwerksteam ein interner Notfallplan, um 9:02 Uhr, ausgelöst, der es ermöglicht, die erforderlichen menschlichen und logistischen Mittel zu mobilisieren.
Das Kraftwerk Cattenom forderte auch die Feuerwehr an, die zusammen mit den Mitarbeitern des Kraftwerks umfangreiche Messungen durchgeführt hat. Diese Messungen ergaben, um 11:30 Uhr, dass im Wasseraufbereitungsraum keine Ammoniakkonzentration vorhanden war. Es gab keine Auswirkungen über diesen Raum hinaus und somit auch keine Auswirkungen auf die Umwelt oder das Personal des Kraftwerks, da keine Personen dem Gas ausgesetzt waren.
Erste Untersuchungen zur Ursache des Ammoniakvorkommens deuten auf eine planmäßige Entleerung und Spülung von zwei Behältern in der Anlage hin. Außerdem war das Wassersprühsystem, das die Bildung von Ammoniakdämpfen in der Station eindämmen sollte, nicht funktionsfähig. Unmittelbar nach der Feststellung dieser Störung wurde das System wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand versetzt.
In Absprache mit der franz. Atomsicherheitsbehörde (ASN) wurde der Notfallplan um 14:11 Uhr aufgehoben.
Im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses werden die Untersuchungen fortgesetzt, um aus den Erfahrungen mit diesem Ereignis Lehren zu ziehen. Obwohl es keine wirklichen Auswirkungen auf die Umwelt hatte, wurde das Ereignis am 13. Oktober 2022 der franz. Atomsicherheitsbehörde (ASN) gemeldet.