Im Betrieb eines Kraftwerks wird grundsätzlich zwischen 2 Perioden unterschieden. Die erste ist die Produktionsperiode, in der die Reaktoren in Betrieb sind, um Strom zu erzeugen, und dementsprechend an das nationale Stromnetz angeschaltet sind. Die zweite ist die Wartungsperiode. In dieser sind die Reaktoren abgeschaltet, um die Wartung, die Kontrolle der Anlagenteile und den Brennelementwechsel durchzuführen. Diese Periode wird als Blockabschaltung bezeichnet.

Während einige Wartungs- oder Kontrollarbeiten bei in Betrieb befindlichen Reaktoren durchgeführt werden können, ist für andere eine Abschaltung erforderlich. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Brennelemente gewechselt werden, aber auch wenn Arbeiten im Reaktorgebäude durchgeführt werden, welches im Betrieb nicht zugänglich ist. In Cattenom werden deshalb die Reaktorblöcke etwa alle 18 Monate abgeschaltet.

7 Hauptschritte werden bei Blockabschaltungen durchlaufen:

  1. Abschaltung des Reaktors

Die Mitarbeitenden verringern schrittweise die Reaktorleistung bis zur Abschaltung. Der Reaktorblock wird dann vom Stromnetz abgekoppelt.

  1. Öffnung des Reaktordruckbehälters

Um an die Brennelemente zu gelangen, muss der Reaktordruckbehälter geöffnet werden, der im Betrieb durch einen über 50 Tonnen schweren Deckel geschlossen gehalten wird. Mit Hilfe einer Maschine wird er abgeschraubt und anschließend im Reaktorgebäude zwischengelagert.

  1. Entnahme der Brennelemente

Bei diesem Vorgang, der unter Wasser erfolgt, werden alle 193 Brennelemente aus dem Reaktordruckbehälter entfernt. Anschließend werden sie in das Brennelementelagergebäude transferiert und dort zwischengelagert.

  1. Beginn der Wartungs- und Kontrollaktivitäten

Sobald die Brennelemente entnommen wurden, können die Wartungsarbeiten am Reaktor beginnen.

  1. Wiederbestückung mit Brennelementen

Abgebrannte Brennelemente verbleiben im Abklingbecken und werden durch neue ersetzt (1/3 bei jeder Abschaltung). Die neuen Brennelemente werden dann in den Reaktor transferiert.

  1. Schließung und Entlüftung des Primärkreislaufs

Nach der Wiederbestückung wird der Druckbehälterdeckel wieder angebracht. Bevor das Aufheizen des Kreislaufs beginnt, wird die darin eingeschlossene Luft entfernt und Wasser eingefüllt.

  1. Wiederanfahren des Reaktors

Wenn nach mehreren Schritten und zahlreichen Tests die Voraussetzungen erfüllt sind, kann der Reaktor mit Genehmigung der Atomsicherheitsbehörde wiederangefahren und an das nationale Stromnetz angeschaltet werden.